Überspringen zu Hauptinhalt

Über Sufismus

Geschichte

Geschichte des Sufismus

Die Schule geht 1400 Jahre zurück auf die Zeit des Propheten Mohammad (Friede sei mit ihm) und den Gründer der Schule, Hazrat Oveys Gharani. Das Wissen und die Praktiken der Schule wurden durch eine ununterbrochene Folge von Meistern von Hazrat Oveys bis zum gegenwärtigen Sufi-Meister, Hazrat Salaheddin Ali Nader Angha, von Herz zu Herz weitergegeben.

Geschichte der M.T.O. Shahmaghsoudi®

Die Anfänge der Maktab Tarighat Oveyssi Shahmaghsoudi® Schule des islamischen Sufismus liegen 1400 Jahre zurück. MTO® wurde zu Lebzeiten des heiligen Propheten Mohammad (Friede sei mit ihm) und Hazrat Amir-al-Mo’menin Ali, also im 7. Jh. n. Chr. durch Hazrat Oveys Gharani gegründet.

Die Geschichte des Sufismus und der M.T.O. Shahmaghsoudi® beläuft sich auf die Schriften der außergewöhnlichen Sufi Meister oder Arefs. Sie haben tausende Bände über die Züge des menschlichen Verhaltens, Physik, Mathematik, Philosophie, Medizin, Astronomie, Architektur, Kunst, Poesie und Literatur, aber hauptsächlich über die Metaphysik und Spiritualität verfasst.

Während des Mittelalters wurden europäische Gelehrte, die sich mit verschiedenen Wissenschaften beschäftigten, des Unglaubens und der Ketzerei bezichtigt, wobei die islamische Literatur und Wissenschaft ihre Blütezeit durchmachte. Islamische Gelehrte und Wissenssuchende wurden Pioniere in höheren und neuen Wissenschaften.

Die drei wichtigsten Ereignisse in der Geschichte dieser Schule sind:

  1. Die Umwandlung der Sprache des Sufismus in die Sprache der Wissenschaft: Hazrat Jalaleddin Ali Mir Abolfazl Angha, der 39. Meister der M.T.O. Shahmaghsoudi®, Schule des islamischen Sufismus, übersetzte die Lehren des Sufismus in die Sprache der Wissenschaft. Dieser Prozess wurde durch seinen Sohn und Nachfolger, Hazrat Mir Ghotbeddin Mohammad Angha, und seinem Enkelsohn, Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha, fortgeführt. In der heutigen Zeit werden diese Lehren durch den 42. Meister, Hazrat Salaheddin Ali Nader Angha, weitergegeben. Teil dieser Lehren ist, dass die Realität des Lebens und die Wahrheit des Seins im inneren „Labor“ eines jeden Menschen durch Nachforschung und Erfahrung erlangt werden kann.
  2. Die Zugänglichkeit des islamischen Sufismus für Suchende: Durch das immense vielseitige Wissen und die intensiven Bemühungen von Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha, dem 41. Meister der MTO Shahmaghsoudi®, wurde die Realität des Islam für alle Suchenden zugänglich gemacht. Da er es war, der die Tore der Khaneghahs für alle Interessierten öffnete, bekam der Name der Schule den Zusatz MTO Shahmaghsoudi®.
  3. Die Ausweitung und Verbreitung der Lehren des islamischen Sufismus: Unter der Leitung des Meisters der MTO Shahmaghsoudi®, Hazrat Salaheddin Ali Nader Angha, stieg die Zahl der Schüler in den mittlerweile international verbreiteten Khaneghahs auf über 500.000 an. Diese Expansion fand hauptsächlich im Westen statt und viele Khaneghahs wurden in Europa, Australien, Neuseeland, Asien, Afrika und Nordamerika eröffnet.

Die Heilige Robe

Die heilige Robe wurde über viele Generationen hinweg vom Propheten Mohammad über Hazrat Ali Ibn Abi Talib zu Oveys Gharani und Salman Farsi weitergereicht. Seit dieser Zeit war die Robe in einer ununterbrochenen Folge, über einen Zeitraum von 1400 Jahren bis heute, im Besitz von 42 erleuchteten Meistern der M.T.O. Schule des Islamischen Sufismus®. Der derzeitige Träger der Robe und der 42. Meister der Schule ist Hazrat Molana Salaheddin Ali Nader Angha.

Der heilige Prophet Mohammad (Friede sei mit ihm) gab in den letzten Tagen seines irdischen Lebens seine Robe, an Omar (dem zweiten Kalifen) und Amir al-Mo’menin Ali (dem ersten Imam der Shi’a), um ihn Oveys zu überbringen. Somit bestätigte der Prophet die innere Herzensverbindung zu Oveys, die die wahrhaftige Weise darstellt, die Lehren des Islam zu empfangen.

Die Weitergabe der Robe beinhaltet zwei wesentliche Elemente der Lehren des Heiligen Propheten. Sie sind die Grundlage der Lehren des Islamischen Sufismus: Erkenntnis muss innerlich erreicht werden, und die Erkenntnis muss bestätigt werden – so wie es bei Oveys und Amir al-Mo’menin Ali der Fall war.

Seither ist die Robe und die Erkenntnis der Wahrheit im Herzen, was die höchste Ebene Göttlicher Erleuchtung symbolisiert und den Empfänger mit Anerkennung und Respekt ehrt,  ununterbrochen weitergegeben worden. Der designierte Sufi Meister, oder auch Pir genannt (was auch „Licht des Pfades“ bedeutet), ist die Essenz des Sufi-Weges und die Reihe der Meister ist bis heute ununterbrochen geblieben.

Der Sufi-Meister Hazrat Pir Molana Salaheddin Ali Nader Angha, wurde am 4. September 1970 zum 42. Meister der MTO Shahmaghsoudi® ernannt und empfing die heilige Robe durch seinen Lehrer und Vater, Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha.

50 Jahre sind vergangen

Der Sufi-Meister Hazrat Salaheddin Ali Nader Angha, bekannt als Hazrat Pir, wurde am 4. September 1970 offiziell zum zweiundvierzigsten Sufi-Meister in der ununterbrochenen Überlieferungskette ernannt, als ihm die Heilige Robe der Rechtleitung von seinem großen Meister und geliebten Vater Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha verliehen wurde.

Fünfzig Jahre sind seit diesem gesegneten Tag vergangen, an dem Hazrat Shah Maghsoud Hazrat Pir instruierte, dass das Wissen des Sufismus, wie es von Maktab Tarighat Oveyssi Shahmaghsoudi gelehrt wurde, in Zukunft global werden und sich auf verschiedene Sprachen ausweiten muss. Wir alle sind Zeugen davon.

Wenn das Wissen um das Licht vorherrscht
Der Geist des Sufismus wird das Thema des Tages sein

Die Vision wird ein größeres Feld haben
Das Symbol der Unwissenheit wird sich verändern

Das Prinzip des Islam wird global werden
Nach einem weiteren Jahrhundert durch den Willen des Schicksals

(The Epic of Life, von Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha, Erstdruck 1966)

Sufi-Meister

Der aktuelle Sufi-Meister

Der Sufi-Meister Hazrat Salaheddin Ali Nader Angha, bekannt als Hazrat Pir, wurde am 4. September 1970 offiziell zum zweiundvierzigsten Sufi-Meister in der ununterbrochenen Überlieferungskette ernannt, als ihm die Heilige Robe der Rechtleitung von seinem großen Meister und geliebten Vater Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha verliehen wurde.

Fünfzig Jahre sind seit diesem gesegneten Tag vergangen, an dem Hazrat Shah Maghsoud Hazrat Pir instruierte, dass das Wissen des Sufismus, wie es von Maktab Tarighat Oveyssi Shahmaghsoudi gelehrt wurde, in Zukunft global werden und sich auf verschiedene Sprachen ausweiten muss. Wir alle sind Zeugen davon.

Wenn das Wissen um das Licht vorherrscht
Der Geist des Sufismus wird das Thema des Tages sein

Die Vision wird ein größeres Feld haben
Das Symbol der Unwissenheit wird sich verändern

Das Prinzip des Islam wird global werden
Nach einem weiteren Jahrhundert durch den Willen des Schicksals

(The Epic of Life, von Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha, Erstdruck 1966)

Die Heiligkeit der Botschaft des Islams und die Tradition des heiligen Propheten Mohammad, wurden durch eine ununterbrochene Kette der Überlieferung von den großen Meistern der Maktab Tarighat Oveyssi® aufrecht erhalten. Während der allgemeine Islam in die Hände von Klerikern und Juristen fiel, reichten diese Meister die innere Botschaft des Islams durch ihre Lehren, Schriften und Schüler weiter. Die Wahrheit des Islams hätte nicht überlebt, wenn es nicht die selbstlose Hingabe dieser großen geistigen Führer gegeben hätte.

Seit der Zeit von Hazrat Oveys Gharani, dem Gründer der Oveyssi Schule des Sufismus, bis zu dem Meister der Schule, Hazrat Salaheddin Ali Nader Angha, hat sich durch den Sufismus die Wahrheit des Islams in vielen Ländern verbreitet. Eine kurze Zusammenfassung über das Leben einiger ausgewählter Meister der MTO Schule des Islamischen Sufismus® ist im Folgenden aufgeführt.

Salman Farsi (1. Jh. n. d. Hijra / 7. Jh. n. Chr.), der erste persische Muslim, ist als ein Pionier des Islams bekannt. Er hat die Lehren des Sufismus in den frühen Jahren des Islams im Iran verbreitet. Salman suchte nach einem Weg, der seinen Durst löschen und sein Herz zufriedenstellen würde. Er begab sich auf einen Weg, der sich vom Christentum und dem Zaraostrischen Glauben, den im Vordergrund stehenden Religionen der damaligen Zeit der sassanidischen Dynastie, unterschied. Zu seinen Lebzeiten erreichte er solche Größe, dass der Prophet ihn als „Ahl Beyt“ (seine Familie) bezeichnete und es wurde ihm der Titel Abu Abdullah, Diener Gottes, verliehen.

Ibrahim Adham (verst. 161 n. d. Hijra / 777 n. Chr.) war ein Prinz, der seine Familie und sein Königreich aufgab, um Wahrheit zu finden. So begab er sich auf den Pfad des Sufismus und in die Welt der Liebe. Hazrat Abu Ali Shaghigh Balkhi (verst. 194 n. d. Hijra / 809 n. Chr.) folgte ihm auf dem erleuchteten Weg des Sufismus. Nachdem er Hazrat Ibrahim Adham in Mekka begegnet war, begann er seine Reise auf dem Pfad der Liebe und des Erfan.

Hazrat Abu Abdullah Mohammad Ibn Khafif Shirazi (4. Jh. n. d. Hijra / 9. Jh. n. Chr.) war auch bekannt als Sheikh Kabir und Sheikh al-Islam. Er erhielt viele Titel, die alle seine immensen Fähigkeiten und sein Wissen widerspiegeln sollten in der Wissenschaft, der Metaphysik und im Islam. Sheikh Khafif lebte zur gleichen Zeit wie Mansour Hallaj, dem berühmten Sufi, der unter der Anklage der Blasphemie exekutiert wurde, denn er hatte behauptet: „Ich bin die Wahrheit“. Zu jener entsetzlichen Zeit blieb Sheikh Kabir standhaft, um den Islam zu bewahren. Sein Sufi Orden war bekannt als Khafifieh Oveyssieh.

Im 12. Jahrhundert verfasste Sheikh Ruzbihan (522 n. d. Hijra / 1128 n. Chr.) über 100 Werke über den Sufismus. Sheikh Najmeddin Kobra (540 n. d. Hijra / 1145 n. Chr.) bildete 12 edle Schüler aus, unter ihnen Ali Lala Ghaznavi, Farid-ud-Din Attar und Seyfeddin Bakharzi. Annemarie Schimmel (255) schreibt in ihrem Buch „die Mystischen Dimensionen des Islam“: „Es gibt keinen Zweifel daran, dass Kobra selbst diese himmlische Reise erlebt und in seinen Visionen die kosmischen Grade durchlaufen hat. Er stimmt mit anderen Sufi Gelehrten darin überein, dass er den Menschen als einen Mikrokosmos ansieht, der alles in sich birgt, was im Makrokosmos existiert.“

Der im Westen am häufigsten gelesene Sufi Dichter ist der ehrwürdige Jalaleddin Rumi (603 n. d. Hijra / 1207 n. Chr.), auch bekannt als Molavi. Als zunächst klassischer Religionslehrer fand in ihm durch die Begegnung mit einem wandernden Dervisch namens Shams Tabrizi in seinem 37. Lebensjahr eine Wandlung statt. Er fand in Shams ein Spiegelbild des Göttlichen Geliebten. Rumi ist von zwei Seiten her an die Oveyssi Schule angeschlossen: zum einen durch seinen Vater Baha al-Din Valad, der ein Schüler des berühmten Sufi Meisters Najmeddin Kobra war, zum anderen durch seinen geliebten Meister Shams Tabrizi, der selbst ein Schüler Baba-Kamal Jondis war, jener wiederum ein Schüler von Sheikh Najmeddin Kobra Oveyssi.

Hazrat Sheikh Semnani (659 n. d. Hijra / 1261 n. Chr.) stammte aus einer Adelsfamilie. Mit 25 Jahren verließ er den Hof um sein Leben Gott zu widmen. Er spendete seinen Besitz dem Khaneghah von Sakakieh und verbrachte seine ganze Zeit damit, Bücher über den Sufismus zu lesen, allen Anweisungen zu folgen, zu beten und gottergeben zu sein. Doch er erreichte die erwünschten Ergebnisse solange nicht, bis er einem Schüler von Hazrat Abdolrahman Esfarayeni begegnete. Über diese Begegnung schrieb er: „Das Licht des Islams strahlte von seinem Gesicht und der Duft des Geliebten von seiner Seele. Er lehrte mich die vier Schläge des Zekrs La ilaha illa Allah. Beim Zekr hatte ich viele Erkenntnisse. Mit meinen Augen sah ich Lichtschein von meiner Brust aufsteigen und bis zum Himmel aufsteigen. Ich fragte ihn über seine Sufi-Linie und er sagte: „Mein Pir ist Hazrat Esfarayeni, Schüler von Hazrat Sheikh Jozjani, der selbst ein Schüler von Hazrat Sheikh Lala gewesen ist.“

Amir Seyyed Ali Hamedani (713 n. d. Hijra / 1313 n. Chr.), bekannt als „der zweite Ali” aufgrund seines hohen Ranges, wanderte mit 700 Gefolgsleuten in den Kaschmir aus. Indien verdankt seine islamischen Wurzeln Hazrat Ali Hamedani. Seine Lehren hatten einen solch großen Einfluss auf die Menschen dieser Region, dass sie ihre Tempel in Moscheen und Khaneghahs umwandelten. Eines der ursprünglichen Khaneghahs, das er in Srinagar im Norden Delhis erbaute, steht heute noch und ist bekannt als das Khaneghah und die Moschee des Shah (Königs) von Hamedan.

Shamseddin Hafiz Shirazi (791 n. d. Hijra / 1389 n. Chr.), ein anderer persischer Dichter mit weltweiter Bekanntheit, war auch ein Mitglied der Oveyssi Schule des Sufismus. Er hat große Philosophen und Dichter auf der ganzen Welt inspiriert und wurde vor allem von Goethe stark bewundert. Er war ein Schüler von Pir Golrang, der selbst über drei Verbindungen ein Schüler von Hazrat Sheikh Ruzbihan Baghli (Baqli), dem 14. Sufi Meister der Maktab Tarighat Oveyssi, gewesen ist.

Seit dem 15. Jahrhundert bis heute, hat es weitere große Sufis gegeben, wie etwa Hazrat Sheikh Abu Es’hagh Khatlani (740 n. d. Hijra / 1339 n. Chr.) und sein Nachfolger Hazrat Seyyed Mohammad Nourbakhsh (795 n. d. Hijra / 1392 n. Chr.). Sie waren vom damaligen Herrscher, Sultan Shahrokh Mirza Teymouri, nicht gern gesehen, kamen ins Gefängnis und wurden viele Male ins Exil geschickt. Hazrat Khatlani und seine Brüder wurden möglicherweise exekutiert, während Hazrat Nourbakhsh nach 25 Jahren seines Lebens im Gefängnis und Exil, durch viele Schwierigkeiten und Gegenwehr, sich weiter bemühte und mit großem Eifer die wahren Lehren des Islam verbreitete.

Auf der anderen Seite wurde Hazrat Shah Ghasem Feiz-Bakhsh, der große Aref des 9. Jahrhunderts n. d. Hijra / 14. Jahrhundert n. Chr., der körperliche und geistige Sohn von Hazrat Seyed Mohammad Nourbakhsh, von allen Menschen und von König Esmaiel Safavid mit großer Anerkennung und Respekt behandelt, aufgrund seines hohen spirituellen Ranges. 

Große Arefs des 17. bis 19. Jahrhunderts n. Chr. (11. – 13. Jh. n. d. Hijra) waren Seyyed Abdolvahab Naini (verst. 1212 n. d. Hijra / 1798 n. Chr.), Haj Mohammad Hasan Kouzehkanani (1250 n. d. Hijra / 1834 n. Chr.) und Hazrat Agha Abdolghader Jahromi (1301 n. d. Hijra / 1884 n. Chr.).

Ein Mann mit großem Wissen und Meister seiner Zeit, Pir Agha Abdolghader, Pir Oveyssi, war der Kaliph von Haj Mohammad Hassan Naini Kouzehkanani. Der Autor des Werkes Taraegh schreibt: „Agha Abdolghader war ein Händler aus Jahrom, Shiraz, und lebte in Esfahan aufgrund seiner Geschäfte. Als die göttliche Liebe ihn erfasste, verließ die Liebe zum Reichtum sein Herz und er gab alles auf, was er besaß, um den Weg zu Gott zu finden. Viele Wunder werden mit Hazrat Pir Agha Abdolghader verbunden und wurden von seinem Verehrer und Kaliphen, Hazrat Jalaleddin Ali Mir Abolfazl Angha erzählt.“


--

Referenzen:

  • Mohebbi, Mohammad. Aghtab Oveyssi, Düsseldorf, Germany: M.T.O. Publications, editions I- IX, 1998-2008, Print.
  • Schimmel, Annemarie. Mystical Dimensions of Islam, Chapel Hill: University of North Carolina Press, 1975, Print.

Frühere Sufi-Meister

Hazrat Jalaleddin Ali Mir Abolfazl Angha

Molana-al-Moazzam Hazrat Jalaleddin Ali, Mir Abolfazl Angha ist der 39. Meister der Oveyssi-Schule. Im Jahre 1849 wurde er in der Stadt Ghazwin im Iran geboren. Bis zu seinem 19. Lebensjahr ging er in Ghazwin, unter der Leitung berühmter Lehrer, islamischen Studien nach.

Im Jahre 1284 nach der Hidschra (1867 n. Christi), zog Hazrat Jalaleddin Ali nach Teheran, wo er seinen überragenden Meister Hazrat Abdol-Ghader Jahromi traf. Er studierte unter der Führung seines Meisters weiter, bis dieser schließlich verschied. Durch harte Arbeit, Ergebenheit und Disziplin erreichte Hazrat Jalaleddin den absoluten Zustand der Erkenntnis.

Hazrat Jalaleddin Ali erhielt von vier verschiedenen Meistern die Erlaubnis als Meister zu führen, und wurde der alleinige Meister seiner Zeit. Diese vier Meister repräsentierten fünf verschiedene Sufi-Abstammungen. Diese Abstammungen schließen ein:

  • Agha Abdol-Ghader Jahromi in der Oveyssi Abstammung
  • Agha Mohammad Jasebi, der Nachfolger von Hadj Mohammad Ja’far Kabootar-Ahangi Majzoob-Ali-Shah, in der Maktab Ma’roofi Abstammung ·
  • Zahir-al-islam Mir Ayneddin Hossein Dezfooli in der Ne’matollahi Abstammung sowie der Zahabi Abstammung
  • Agha Seyed Hossein Ghorayshi in der Zahabi Abstammung

Hazrat Jalaleddin Ali, Mir Abolfazl Angha verstarb im Jahre 1915 in Teheran, am 29. der Jamadi-o-ssani 1333. Sein Grabmal befindet sich in Ray, Ebne-Babvieh /Iran.

Seine Heiligkeit verfasste zahlreiche Werke in Versform und der Prosa über die innere Realität des Sufismus und den geheimen Wissenschaften, sowie philosophische und wissenschaftliche Abhandlungen, die als große Werke unserer Zeit betrachtet werden. Einige seiner Bücher sind:

  • Adab-e Faghr dar Solouk (Bedürfnislosigkeit auf dem Weg der Selbsterkenntnis)
  • Ahadith Ghodsi (40 Hadithe des Propheten Mohammad)
  • Esharat-al-Hosseinieh (die Zeichen Hosseins)
  • Anvar-e Gholoob-e Salekin (das Licht der Herzen der Sufis)
  • Haghayegh al-Managheb (die Wahrheit der Tugend) und
  • Ghonche-ye Baz dar Sharh-e Golshan-e Raz (die offene Knospe dargelegt im Rosengarten der Geheimnisse)

Hazrat Mir Ghotbeddin Mohammad Angha

Molana-al-Moazzam Hazrat Mir Ghotbeddin Mohammad Angha, (1887- 1962), der Großvater des Sufimeisters Hazrat Pir, war der 40. Meister der Oveyssi Schule für Sufismus.

Hazrat Mir Ghotbeddin Mohammad Angha wurde am 10.Mai1887 in Teheran geboren. Von Kindheit an stand er unter der Aufsicht und Führung seines Vaters Hazrat Mir Jalaleddin Ali Mir Abolfazl Angha, dem 39. Meister der Oveyssi Schule für Sufismus. Nach einem hervorragenden Hochschulabschluss befasste er sich mit dem Studium der höheren Mathematik (Algorithmen und Algebra), Literatur, Poesie und Kalligraphie, die er auch sämtlich vollendete.

Von seiner Jugend an hatte er ein inneres Interesse an der Kenntnis der Naturwissenschaften und an der Entwicklung kreativer menschlicher Kräfte. Wie er in der Einleitung seines Buchs „Vom Fötus bis zum Paradies“ sagt: „Wann immer ich von einem gelehrten Mann hörte, eilte ich mit festem Vertrauen zu ihm und studierte seine Worte sehr sorgfältig; doch mein endgültiges Ziel erreichte ich damit nicht. Ich begriff jedoch, dass die Gedanken und Taten derer, die nur der äußeren Hülle und den Erscheinungen dienten, auf Unsicherheit, Vorstellung und Nachahmung beruhten. Ein bedauernswerter Nachahmer muss sich also lediglich mit einer unbekannten Zukunft zufrieden geben.”

Über das Erreichen des Zustands der Erkenntnis schrieb er: „Ich erkannte, dass die Religion der Sufis sich von anderen unterscheidet. Sie sind die Liebhaber Gottes, und Er ist ihre Religion. Sie verschwenden ihre Zeit nicht und betrachten Äußerliches nicht als Wahrheit. Sie lassen wertlose Dinge los, sind standhaft, wenn sie ein Unglück trifft und losgelöst von der Vergangenheit.”

Über die Erhabenheit seiner führenden Position in Wissenschaft und Sufismus wird über diesen herausragenden Aref unserer Epoche, der als einer der Größten in der Geschichte des Sufismus betrachtet wird, gesagt: „Wäre es nicht für unseren Herrn Mohammad, den Sohn von Mir Abolfazl Angha, wäre die Realität von ma’rifa (Erkenntnis), niemals in unserer Epoche erschienen.”

Hazrat Mir Ghotbeddin Mohammad Angha verstarb am 22.September 1962, im Alter von 75 Jahren. Seine heilige Grabstätte befindet sich neben der seines Vaters, Hazrat Jalaleddin Ali Mir Abolfazl Angha, in Ebne-Babvieh in Teheran, Iran.

Unter den vielen schriftlichen Werken, die Hazrat Mir Ghotbeddin Mohammad Angha hinterlassen hat, sind vor allem diese zu erwähnen: „Ershad Nameh“ (Das Buch der Belehrung), „Az Janin ta Janan“ (Vom Fötus bis zum Paradies), „Osoul-e Adyan“ (die Prinzipien der Religionen), „Tajalliyat“ (Die Erscheinungen) und „Moraghebeh va Shohood“ (Achtsamkeit und Bezeugung).

Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha

Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha ist der 41. Meister der Oveyssi Schule. Hazrat Pir spricht mit grenzenloser Ehrfurcht von seinem Vater und Vorgänger, Molana Shah Maghsoud Sadegh Angha (Professor Angha).

Hazrat Pir schreibt:

„Seine Lehren setzten ein Zeichen für das Kommen eines neuen Zeitalters in der Geschichte des Sufismus. Die Wahrheit des Islam sollte weltbekannt gemacht werden.“

Geboren am 4. Februar 1916, war Professor Angha von frühster Kindheit an umgeben von den Lehren und der Weisheit des Sufismus, da sein Vater ebenfalls Meister der Schule gewesen war. Als Professor Angha am 22. September 1962 durch seinen Vater zum Meister ernannt wurde, war er gut auf diese verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet. Während der vorhergehenden dreißig Jahre hatte er die strenge Ausbildung seines Vaters durchlaufen, welcher seinen Sohn darin bestärkte, seine beachtliche Intelligenz auf vielen Gebieten zu trainieren, darunter: Philosophie, Theologie, Lyrik, Mathematik, Physik, Astronomie und Alchemie.

Die Lehren Hazrat Shah Maghsouds öffneten ein neues Kapitel im Sufismus und die Realität des Islam wurde bekannt wie niemals zuvor. Durch Hazrat Shah Maghsouds immenses Wissen auf den unterschiedlichsten Gebieten, seine vielen Schriften und unaufhörlichen Bemühungen, wurde der Sufismus für Suchende auf der ganzen Welt zugänglich. Aus diesem Grund ist die Schule bekannt als Maktab Tarighat Oveyssi Shahmaghsoudi.

So, wie sein Großvater und sein Vater vor ihm den nächsten Pir ernannt hatten, ernannte Professor Angha am 4. September 1970 offiziell seinen Sohn Hazrat Pir, Molana Salaheddin Ali Nader Angha, den 42. Meister der Maktab Tarighat Oveyssi Shahmaghsoudi®, zu seinem Nachfolger.

Professor Angha verstarb am 17. November 1980, jedoch nicht ohne der Welt einen reichen Schatz an Wissen zu hinterlassen, dem er sein Leben und sein Werk gewidmet hatte.

Im Verlauf seines Lebens hat Professor Angha mehr als 150 Prosa- und Lyrikwerke geschrieben, darunter: „Manifestation der Gedanken“, „Ghazaliyat“, „Das Geheimnis der Menschheit” (das die drei Schriften: „Nirvan”, „Die Botschaft des Herzens” und „Psalmen der Götter” enthält), „Al-Rasa´el“, „Traditionelle Iranische Medizin“ und „Die verborgenen Nischen des Lebens“. Von den lebhaften Bildern der Gedichte in Ghazaliyat bis zur komplexen Argumentationsweise in „Die Theorie der Teilchenstruktur”, fahren diese Schriften fort zu unterweisen, Vergnügen zu bereiten und zu erstaunen, wobei sie alle fest verwurzelt sind in göttlich übermitteltem Wissen.

Im Jahre 1976 führte ein japanischer Biologe ein Interview mit Professor Angha. Das Ergebnis dieses Zusammentreffens wurde in dem Buch „Morgendämmerung” veröffentlicht, das nicht nur eine hervorragende Einführung in die Gedanken von Professor Angha, sondern auch in die Lehren des Sufismus als Ganzes ist. In diesem Interview formulierte Professor Angha den Gedanken, den einen zentralen Punkt im Denken seines Sohnes bezüglich des echten Weltfriedens darstellt: „Prinzipien, die in der Begrenzung verwendet werden, sind keine Mittel um die Unendlichkeit zu entdecken“.

Dr. Yoshimichi Maeda schreibt in der Einführung zum Buch „Morgendämmerung” wie folgt über eine Forschungsarbeit von Dr. I. Shata, Professor der Literatur an der Kairoer Universität, Ägypten, der seine Forschung der Oveyssi Schule des Sufismus gewidmet hat:

„Während meiner Sitzungen, die ich mit Professor Angha verbrachte und die sich immer über mehrere Stunden erstreckten, ermüdete ich nie, weil sein außergewöhnliches geistiges Bewusstsein und sein grenzenloses Wissen ihn sehr klar auszeichnen. Er öffnete mir die Türen zu immensen Bereichen verschiedenster Spezialgebiete. Sein Buch Die „Psalmen der Götter” ist ein lauter Ruf, um alle Menschen einzuladen, sich von den weltlichen Bindungen und den erdrückenden Lastern ihrer Sünden zu befreien.” [1]

Im Jahre 1974, stellte eine internationale Forschungsorganisation mit dem Namen I.M.R.A. (International Multidisciplinary Research Association) eine Reihe von Fragen über ausgeklügelte wissenschaftliche Belange an Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha. Die erstaunlichen Antworten von Hazrat Shah Maghsoud wurden zusammengetragen und im Werk „Die Verborgenen Nischen des Lebens” veröffentlicht.

Dr. Grisell, der  damalige Generalsekretär der I.M.R.A. schrieb in der Einleitung zu Die „Verborgenen Nischen des Lebens”:

„…Hazrat Shah Maghsouds große Kenntnisse und umfassende Erfahrungen beinhalten die Gebiete der Mathematik und Physik (insbesondere die Relativitätstheorie), die Astrophysik und Quantenphysik, physikalische Chemie, Biochemie, Alchimie, Philosophie, Literatur, und andere Wissenschaften und Weisheiten.“ [2]

Sufismus, wie er von Professor Angha gelehrt wurde, ist sowohl die Kunst als auch die Wissenschaft, metaphysische Prinzipien auf die physikalische Welt anzuwenden. Ein Beispiel hierfür ist eine Gedenkstätte in der Nähe von Novato, Kalifornien, die von Hazrat Pir für seinen geliebten Vater entworfen wurde. Überträgt man die Dimensionen des Gebäudes entsprechend der Buchstaben- und Zahlenlehre (Jafr) in Buchstaben, so erhält man den Namen seines Vaters.

Die einzelnen Bestandteile des Daches treffen in einem Punkt zusammen, der die Vereinigung des Einzelnen mit Gott darstellt, was bedeutet, dass Gott in den Himmeln des Herzens, dem reinen und erhabenen Zustand eines jeden Einzelnen, erkannt werden kann. Zusätzlich zum Entwurf des Gebäudes schafft der gekonnte Wechsel der vielfältigen Details – bemalter Stuck mit Spiegeleinlagen, Mosaikfliesen mit Gold, Kalligraphien und der glatte Fußboden aus schwarzem Marmor – eine immer währende Erinnerung an den großen Meister.

Professor Angha verstarb am 17. November 1980, jedoch nicht ohne der Welt einen reichen Schatz an Wissen zu hinterlassen, dem er sein Leben und sein Werk gewidmet hatte.

Referenzen:
1. Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha, Dawn (San Rafael, CA: M.T.O. Shahmaghsoudi Publications, 1984), p. 3

2. Hazrat Shah Maghsoud Sadegh Angha, The Hidden Angles of Life (Pomona, CA: Multidisciplinary Publications, 1975), p. 3-5

An den Anfang scrollen